Der Pariser Stammtisch zählt zu den aktivsten ESB Communities. Wie schaffte es die französische Runde, sich nachhaltig zu etablieren? Franziska Ibele (IB 2015) und die Pariser Koordinatoren werfen einen Blick hinter die Kulissen. (Auszug aus dem Europolitan 1/19)
The Paris meetup is one of the most active ESB communities. How did they manage to build and maintain such a strong network? Franziska Ibele (IB 2015) and the Paris coordinators let you in on their secrets. (excerpt from Europolitan 1/19)
(German)
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Die ungekürzte Fassung dieses Interviews gibt es in unserer Mitgliederzeitschrift Europolitan 1/19.
Franziska: Petra, Du wolltest im Herbst 2013 den Pariser Stammtisch eigentlich nur kommissarisch übernehmen – jetzt sind es schon fünf Jahre. Wie kam das?
Petra: Meine Antwort ist die Grundlage für den Erfolg eines nachhaltigen Stammtisches: man braucht die persönliche Überzeugung, dass es wichtig ist, ein Alumni-Netzwerk zu etablieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zur ESB-Stammtisch-Koordination kam ich wie die Jungfrau zum Kind: Ich hatte mich einfach erkundigt, wann mal wieder einer geplant war. Daraufhin fragte mich Natalia, ob ich nicht Lust hätte, die Organisation selbst zu übernehmen. Vor dem Hintergrund, dass es in Paris sehr viele ESB-Alumni gibt und dass es seit Bestehen der ESB Reutlingen und CESEM in Paris noch nie gelungen war, dauerhaft einen Stammtisch zu etablieren, habe ich diese Herausforderung gerne angenommen (lacht).
Was ist Eurer Meinung nach bei der Organisation wichtig? Wie kommt Ihr auf Eure Ideen?
Tanja: Das Ganze muss Spaß machen, und das fängt schon bei der Organisation an. Dadurch, dass wir die Aufgaben im Team verteilen, ist es fast nie ein Problem gewesen, einen Stammtisch auf die Beine zu stellen. Ein bisschen Kreativität und neue Ideen sollte man aber schon immer haben, um den Teilnehmern ein interessantes Programm anzubieten.
Wir diskutieren fast immer gemeinsam mit den Teilnehmern direkt vor Ort, worauf die Leute beim nächsten Mal Lust haben. In der Regel versuchen wir, zwei bis drei Mal pro Jahr eine gemeinsame besondere Aktivität anzubieten, wie z. B. Espace-Games, einen Theaterbesuch, eine Weinprobe, Plätzchenbacken oder eine Radtour. Kleiner Tipp: auf das Budget aufpassen, es sollte nie zu teuer sein!
Wie habt Ihr es vor allem am Anfang geschafft, die Dinge ins Rollen zu bringen?
Petra: So ganz einfach war das nicht. Vor allem im ersten Jahr, als ich alleine angefangen habe, da brauchte ich schon ein gutes Durchhaltevermögen als One-Woman-Show. Nach fast einem Jahr sind dann Tanja und Felix dazugestoßen, und wir drei haben uns von Anfang an super verstanden. Dieser harte Kern hat sich ganz natürlich entwickelt, wenn man auf der gleichen Wellenlänge ist. Ich denke, dass hier der ESB-Spirit eine große Rolle spielt. Die ESBler packen einfach gemeinsam an und bringen schnell und perfekt die Kuh vom Eis.
Tanja: Alleine hätte ich mir das sicher nie zugetraut, weil ich das neben meinem Job zeitlich einfach nicht geschafft hätte. Wir haben von Anfang an stets klar die Rollen verteilt – einer schrieb den Artikel, einer reservierte die nächste Location und verschickte die Einladung und so weiter.
Felix: Gleich von Anfang an sollte man eine gewisse Kontinuität festlegen und beibehalten, auch wenn es bei den Teilnehmerzahlen noch hapert. Legt bei jedem Stammtisch gleich den nächsten Termin fest, das trägt zum Durchhalten bei!
Gibt es sonst noch andere Erfolgsfaktoren?
Tanja: Ja klar, die Zusammenarbeit mit anderen Netzwerken. Wir koordinieren jeden Stammtisch mit der Tribu Allemagne des NEOMA-Alumni-Netzwerks und kommunizieren auch über die NEOMA-Alumni-Website. Ab und zu haben wir auch schon mal Events gemeinsam mit anderen Tribus von NEOMA organisiert oder auch mit anderen deutsch-französischen Organisationen wie dem Club Economique Franco-Allemand (CEFA). Ich kann allen Stammtisch-Organisatoren in einer Stadt oder einer Region mit einer ESB-Partnerhochschule nur ans Herz legen, sich mit dem dortigen Alumni-Netzwerk in Verbindung zu setzen und immer oder von Zeit zu Zeit Events gemeinsam zu organisieren.
Warum glaubt Ihr, dass Euer ESB-Stammtisch so gut besucht wird? Das kann doch nicht ausschließlich an den unterschiedlichen Locations und Aktivitäten liegen, oder?
Tanja: Ein anderer Punkt ist für mich der gute Alters- und Erfahrungsmix bei den Teilnehmern. Das hängt aber letztendlich auch ein bisschen vom Zufall ab … Wir hatten zeitweise auch Studenten, die während ihres Praktikums durch uns in Paris Anschluss gefunden haben. Ein Stammtisch kann gerade auch für junge Alumni interessant sein, um Infos und Erfahrungen von ein paar Oldies zu erhalten. Für mich ist das eine Art unkompliziertes und informelles Mentorship. Bei manchen Stammtisch-Abenden wurden schon wichtige Lebens- und Jobentscheidungen diskutiert ...
Felix: Ich denke, es ist sehr wichtig, die Kontakte auch zwischen den einzelnen Stammtischen-Terminen aufrechtzuerhalten. Man kann so auch auf der Teilnehmerseite einen harten Kern schaffen. Hier oder da mal eine direkte persönliche Mail oder ein Telefonat nach dem Motto „Sehen wir uns denn beim nächsten Stammtisch?“ hilft immer.
Abschließend: Was ist also das Geheimnis für den Erfolg des Pariser Stammtischs?
Petra/Tanja/Felix (alle drei lachen): SPASS – ÜBERZEUGUNG – und ein DREAM-TEAM!
Und wir freuen uns sehr, mit altbekannten und neuen Gesichtern am 18. Dezember unser fünfjähriges Jubiläum zu feiern!